Peter Tomaschko stellt Forderungen zum Schulbetrieb 2020/21 auf

30.06.2020

 Bund und Länder haben am 17.06.2020 beschlossen, an den Schulen im kommenden Schuljahr zum Regelbetrieb zurückzukehren, sofern es das Infektionsgeschehen zulässt. Dann werden die derzeit geltenden Abstandsregeln im Schulalltag in den meisten Fällen nicht mehr einzuhalten sein. Deshalb wurde die Kultusministerkonferenz beauftragt, hierfür ein Hygienekonzept zu erarbeiten, das dann auf Landesebene und für jede einzelne Schule angepasst werden soll.

 Vor diesem Hintergrund hat der Landtagsabgeordnete Peter Tomaschko, der Mitglied im Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags ist, mehrere Forderungen aufgestellt, wie ein regulärer Schulbetrieb in Zeiten von Corona erfolgen kann. „Die Erfahrung der letzten Monate hat gezeigt, dass wir viel Personal an den Schulen brauchen, um die Unterrichtsversorgung sicherzustellen und gleichzeitig die Digitalisierung weiter voranzutreiben“, so der Abgeordnete. Mit Blick auf die weitere Entwicklung der Infektionszahlen sei es notwendig, dass Schulen und Lehrkräfte flexibel und schnell reagieren können, falls es im Herbst aufgrund lokaler oder regionaler Lockdowns noch einmal nötig sein sollte, auf ein „Lernen zuhause“ umzustellen. „Wir brauchen deshalb unbedingt eine vorausschauende Personalpolitik“, betont Tomaschko. „Aktuell stehen gut ausgebildete Realschul- und Gymnasiallehrkräfte zur Verfügung, die die Schulen beim Auf- bzw. Ausbau des digitalen Unterrichts unterstützen können.“ So könnten sie beispielsweise eingesetzt werden, um Lernplattformen und Kommunikationswege zu optimieren und so eine bessere Verknüpfung zwischen analogem und digitalem Unterricht zu schaffen.

Nach einer Übergangs- und Anschubphase könnten diese „Sonderstellen Digitalisierung“ in den eigentlichen Personalbestand von Realschule und Gymnasium zurückgeführt werden. Denn am Gymnasium wird es ab dem Schuljahr 2024/25 im Zuge der Vollendung des neunjährigen Gymnasiums einen enormem Personalbedarf geben. Und auch an den Realschulen werden die zusätzlichen Lehrkräfte zum mittelfristigen Abbau großer Klassen gebraucht, wie der Abgeordnete erklärt. Deshalb appelliert Tomaschko an Kultusminister Piazolo: „Wir sollten diese jungen, motivierten und gut ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrer bereits jetzt einstellen, um für die vielen Herausforderungen, die uns im nächsten Schuljahr erwarten, gewappnet zu sein.“ Die dafür notwendigen Mittel und Stellen wären ab dem Doppelhaushalt 2021/22 bereitzustellen.

 

Neben den personellen Maßnahmen geht es Peter Tomaschko aber auch um die Verbesserung der technischen Rahmenbedingungen in der Schule und Zuhause. Dazu zählt eine bessere Internet- und WLAN-Verfügbarkeit in den Schulen. Gleichzeitig müsse allen Schülerinnen und Schülern der Zugang zu digitalen Lernmethoden verlässlich ermöglicht werden. „Hier werden die Fördermittel aus dem DigitalPakt Schule und das erst kürzlich beschlossene Sonderbudget für Schülerleihgeräte sicherlich helfen“, ist sich der Abgeordnete sicher. Denn damit können Schüler unterstützt werden, denen aufgrund einer unzureichenden technischen Ausstattung der Zugang zum Lernen mit digitalen Medien und Werkzeugen bisher nicht möglich ist. „Diese technischen Grundvoraussetzungen müssen bis zum Herbst stehen“, fordert Tomaschko. „Andernfalls könnte – falls die Schulen nicht für alle Kinder und Jugendliche öffnen können – ein qualitativ hochwertiger Unterricht nicht für alle Schüler gleichermaßen garantiert werden.“ 

Um die Schulen und die Kommunen zu entlasten, setzt sich der Abgeordnete zudem dafür ein, die IT-Systembetreuung an Schulen noch weiter zu professionalisieren und auszubauen. Die Bayerische Staatsregierung hat bereits angekündigt, sich dafür beim Bund einzusetzen.