Austausch mit dem BLLV Aichach-Friedberg zur Unterrichtsversorgung an Grund- und Mittelschulen

30.01.2020

Vertreter des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV) Aichach-Friedberg trafen sich mit dem Abgeordneten Peter Tomaschko, um über die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Unterrichtsversorgung an Grund-, Mittel- und Förderschulen zu diskutieren.

Im Januar hatte der Bayerische Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo die Lehrerinnen und Lehrer darüber informiert, dass ab dem Schuljahr 2020/21 vorübergehend freiwillige und dienstrechtliche Maßnahmen notwendig werden, um die Unterrichtsversorgung an bayerischen Grund-, Mittel- und Förderschulen sicherzustellen. Zu den freiwilligen Maßnahmen zählt zum Beispiel die Aufstockung der Teilzeit, zu den dienstrechtlichen Maßnahmen die Anhebung des Mindeststundenmaßes bei Antragsteilzeit und ein Arbeitszeitkonto für Grundschullehrkräfte. Als weitere dienstrechtliche Maßnahme wird bereits zum Schuljahresende im Sommer 2020 ein vorzeitiger Antragsruhestand nur noch ab Vollendung des 65. Lebensjahres möglich sein.

Diese Ankündigung des Kultusministers sorgt derzeit für viel Diskussionsstoff bei den betroffenen Lehrern. Gesprächsbereitschaft ist Peter Tomaschko in diesem Fall besonders wichtig: „Nur der Dialog bringt uns weiter“, so der Abgeordnete. „Die angekündigten Maßnahmen sollen helfen, pädagogisch nachteilige Schritte wie beispielsweise die Vergrößerung der Klassen, die Kürzung der Stundentafel oder der Rückgriff auf pädagogisch nicht ausreichend qualifiziertes Personal zu vermeiden. Auf diese Weise bleibt die hohe Unterrichtsqualität an unseren bayerischen Schulen erhalten“ erklärte Tomaschko weiter.

Mittelfristig werde bereits dafür gesorgt, dass genügend Lehrkräfte für alle Schularten ausgebildet werden können. So wurde bereits im Sommer 2018 die Schaffung von zusätzlichen 700 Studienplätzen für das Grundschullehramt eingeleitet. Nun sollen nochmals weitere 300 Studienplätze für das Lehramt an Grundschulen dazukommen, so der Abgeordnete. Auch für die Sonderpädagogen werden derzeit die Ausbildungskapazitäten spürbar vergrößert, insbesondere durch einen neuen Studienstandort in Regensburg und die spürbare Aufstockung der Kapazitäten an den Universitäten München und Würzburg.

Um die Attraktivität des Grundschullehramtes gegenüber den anderen Schularten noch weiter zu steigern, sollen im Nachtragshaushalt 2020 2.000 zusätzliche Beförderungsmöglichkeiten bereitgestellt werden.

„Wir haben schon vieles in die Wege geleitet, um die Situation unserer Lehrkräfte an den Grund- und Mittelschulen zu verbessern. Und wir werden auch in Zukunft nicht nachlassen. Vorläufig wird das Kultusministerium allerdings nicht ganz auf dienstrechtliche Maßnahmen verzichten können. Diese sollen und dürfen aber keine Dauerlösung sein, sondern werden nur vorübergehend zum Einsatz kommen. Ich danke den Lehrerinnen und Lehrern für ihren hoch motivierten  Einsatz und das große Engagement, mit dem Sie Ihre tägliche Arbeit im Klassenzimmer leisten“, so Tomaschko abschließend.