Landwirtschaft: Die Seele Bayerns

Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber spricht in Ried über die aktuellen Herausforderungen

26.09.2018

Bayern und die Landwirtschaft sind untrennbar miteinander verbunden. Dies wurde jetzt auch im Rahmen des Besuchs der Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Michaela Kaniber im Rieder Hof in Ried deutlich. Der Landtagsabgeordnete Peter Tomaschko hob dabei die wichtige Bedeutung der Landwirtschaft für Umwelt, Natur und Gesellschaft hervor.

„Unser Wittelsbacher Land würde nicht so wunderschön aussehen, wenn unsere Landwirte die Landschaft nicht so pflegen würden. Daher halte ich die Diffamierung unserer Bäuerinnen und Bauern als Naturzerstörer und Verantwortliche für den Klimawandel durch andere Parteien nicht nur für falsch, sondern verurteile diese auch aufs Schärfste“, verdeutlichte der Landtagsabgeordnete Peter Tomaschko in seiner Begrüßung und hieß anschließend die Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Michaela Kaniber, willkommen. Zudem dankte er dem CSU-Ortsvorsitzenden, Andreas Seidel, sowie dem 1. Bürgermeister der Gemeinde Ried, Erwin Gerstlacher, und den Vertretern der Landwirtschaft – BBV-Kreisobmann Reinhard Herb, Kreisbäuerin Sabine Asum – für ihr Engagement und die sehr gute Zusammenarbeit Für die Landwirtschaftsministerin stehen seit ihrem Amtsantritt dabei drei große Themen im Mittelpunkt. Neben der Düngeverordnung sind das die Milchpreise und die Ferkelkastration. Im Hinblick auf den letztgenannten Punkt herrscht bei der Ministerin großes Unverständnis und Frust darüber, dass die Bundesratsinitiative der CSU zur Verlängerung der betäubungslosen Kastration von Ferkeln abgelehnt wurde. „Damit sind unsere bayerischen Bäuerinnen und Bauern in einer sehr schwierigen Situation, da die Betäubungspflicht bereits zum 1. Januar 2019 in Kraft“, so Michaela Kaniber. Zudem kritisierte Sie, dass die Folgen daraus nicht bedacht würden, da jetzt viele Landwirte ihre Ferkel zur Kastration ins Ausland fahren würden bzw. diese von dort importieren würden. Gerade in diesem Kontext sieht die Staatsministerin einen Rückschritt, da die Praktiken in anderen Ländern oftmals weit unter dem Standard der bisherigen Regelungen in Deutschland liegen. Auch bezüglich der Milchpreise betonte Michaela Kaniber, dass hier neben den Molkereien auch die Verbraucher gefragt sein, um den Preis zu stabilisieren. Dabei sei vor allem das gute faire Miteinander zwischen Produzent, Verarbeiter und Konsument entscheidend. Anschließend thematisierte die Staatsministerin die aktuelle Düngeverordnung, die bei den Landwirten für große Unsicherheit sorgt. Hier haben sich aufgrund der vielen Änderungen auf europäischer Politikebene zahlreiche Unklarheiten ergeben, in welchem Maß und in welchem Zeitraum die Felder gedüngt werden dürfen. Zudem sehen sich die Bäuerinnen und Bauern zunehmend mit dem Vorwurf konfrontiert, durch Gülleausbringung das Grundwasser mit Nitrat zu verunreinigen. Einen Vorwurf den die Landwirtschaftsministerin aber deutlich zurückwies und den Landwirten hier auch die volle Unterstützung der Landwirtschaft zusagte. „Bayern und vor allem die CSU steht zu seinen Landwirten“, so Kaniber zum Abschluss ihrer Rede. In der abschließenden Diskussion nutzten die zahlreichen Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, ihre Sorgen und Anregungen der Ministerin zu schildern. Im Fokus standen dabei die Ferkelkastration sowie die permanente Diffamierung der Landwirtschaft in der Öffentlichkeit.