Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko hatte alle interessierten Bürgerinnen und Bürger im Landkreis zu einer Informationsveranstaltung über den neuen offenen Ganztag an Grundschulen und Förderschulen eingeladen. Gemeinsam mit Georg Eisenreich, Staatssekretär im Bayerischen Kultusministerium, stellte Tomaschko das neue Konzept vor. Beide zeigten sich sehr erfreut über die vielen Zuhörer und das damit verbundene große Interesse an diesem Thema. Zu den über 100 Gästen zählten Eltern, Lehrer, Schulleiter und Vertreter des Schulamts sowie Betreuungspersonal aus Hort und Mittagsbetreuung. Außerdem waren zahlreiche Bürgermeister und Gemeinderäte der Einladung Tomaschkos gefolgt.
Gleich zu Beginn verdeutlichte der Abgeordnete die Freiwilligkeit des Angebots: „Keine Kommune muss eine gewachsene Betreuungsinfrastruktur aufgeben. Wir wollen den Schulen keine Einheitslösung aufzwingen, sondern bedarfsgerechte Lösungen anbieten“. Auch Staatssekretär Eisenreich betonte, dass die Staatsregierung die Vielfalt der Betreuungsangebote erhalten möchte. So soll der offene Ganztag dazu beitragen, den wachsenden Bedarf an Nachmittagsbetreuung zu decken. Alle bisherigen Angebotsformen werden auch weiterhin gefördert.
Konkret geht es bei dem neuen Konzept um zwei Modelle, die offene Ganztagsschule (OGTS) und das Kombi-Modell. Die OGTS umfasst Betreuungsangebote bis 16.00 Uhr an mindestens vier Schultagen pro Woche. Beim Kombi-Modell arbeiten Schule und Jugendhilfe zusammen, sodass Betreuungszeiten bis 18.00 Uhr an fünf Tagen in der Woche und auch in den Schulferien angeboten werden können.
Ziele des Ganztagskonzepts sind die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, mehr Chancengerechtigkeit sowie die individuelle Förderung für Bayerns Schülerinnen und Schüler. Die Pilotphase für die neue Angebotsform wird zum Schuljahr 2015/2016 mit zunächst 300 Gruppen an ausgewählten Schulen starten. In den beiden darauffolgenden Schuljahren kommen noch jeweils 1000 Gruppen hinzu. Für die Kosten kommt zu einem Großteil der Freistaat Bayern auf, sodass die Kommunen deutlich entlastet werden. So investiert der Freistaat über 160 Mio. Euro in den offenen Ganztag an Grundschulen.
„Der offene Ganztag an Grundschulen wird dazu beitragen, den steigenden Bedarf an Betreuungsangeboten zu decken. Trotzdem müssen wir keine Konkurrenzsituation fürchten, denn die Frage, ob die Mittagsbetreuung, der Hort oder die offene Ganztagsschule am besten ist, muss für jedes Kind individuell entschieden werden“, resümierte Tomaschko.