Plenarrede zu Sprachstandserhebungen

Landtagsabgeordneter Tomaschko spricht zu SPD-Antrag

10.07.2025

In der jüngsten Plenarsitzung des Bayerischen Landtags hat der Landtagsabgeordnete Peter

Tomaschko einen Dringlichkeitsantrag der SPD-Fraktion zur Sprachförderung vor der Einschulung
entschieden abgelehnt.

Der Antrag zielte auf umfassende Nachbesserungen am Gesetz zur
Sprachstandserhebung – unter anderem auf einen deutlich stärkeren Ausbau der Vorkurse Deutsch,
eine Vereinheitlichung der Testverfahren in Kita und Grundschule sowie auf eine pauschale Befreiung
von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf.
 
Tomaschko machte in seiner Rede deutlich, dass die Forderungen der SPD an der Realität
vorbeigehen und viele Inhalte des Antrags bereits in der Praxis umgesetzt sind oder fachlich nicht
zielführend wären.
 
„Im laufenden Schuljahr werden bereits über 39.000 Kinder in mehr als 4.300 Vorkursen Deutsch
gefördert – so viele wie nie zuvor. Und auch für das kommende Schuljahr werden die Ressourcen
nochmals aufgestockt. Wer behauptet, hier werde nicht ausreichend gefördert, redet die Realität
schlecht“, so Tomaschko.
 
Auch der SPD-Vorschlag, die Testverfahren von Kita und Grundschule einander anzugleichen, greife
aus seiner Sicht zu kurz. In der Kita gehe es um eine ganzheitliche Langzeitbeobachtung des Kindes, in
der Grundschule hingegen um eine gezielte Feststellung eines gravierenden Sprachförderbedarfs, um
nötige Maßnahmen rechtssicher einleiten zu können.
 
„Beide Verfahren erfüllen unterschiedliche Zwecke. Wer sie über einen Kamm schert, gefährdet die
Wirksamkeit beider Seiten“, erklärte Tomaschko.
 
Besonders deutlich widersprach Tomaschko der Forderung, Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen
sollten pauschal über die Befreiung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf entscheiden
können. Hier brauche es immer eine individuelle Betrachtung, die zum Schutz der Kinder fachlich
abgesichert sei.
 
„Was wir brauchen, ist keine pauschale Bürokratievereinfachung, sondern eine passgenaue
Entscheidung im Einzelfall. Nur so wird sichergestellt, dass Kinder die Förderung erhalten, die sie
wirklich brauchen.“
 
Tomaschko betonte, dass das neue Verfahren zur Sprachstandserhebung mit Augenmaß eingeführt
wurde, bereits erfolgreich in der Fläche läuft und kontinuierlich weiterentwickelt wird. Die
Forderungen der SPD liefen entweder ins Leere oder würden bewährte Strukturen ohne Not in Frage
stellen.
 
„Wir haben ein durchdachtes System aufgebaut, das funktioniert. Jetzt geht es darum, es konsequent
umzusetzen und weiter zu verbessern – nicht darum, es schon wieder umzustoßen.“
 
Der Landtag hat den SPD-Antrag mehrheitlich abgelehnt.