Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko hat auf Einladung der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft an der Veranstaltung „Vorsprung Bayern – Bildungspolitik in Bayern auf dem Prüfstand“ im Literaturhaus München teilgenommen und sich mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft über die Zukunft des bayerischen Schulwesens ausgetauscht.
Im Zentrum der Diskussion stand zunächst die wachsende Heterogenität an Bayerns Schulen. Tomaschko verwies dabei auf die Erfolge des jüngsten Gesetzes zu verpflichtenden Sprachstandserhebungen. Er plädierte zudem für multiprofessionelle Teams und Ganztagsangebote in benachteiligten Regionen, um Chancengleichheit wirklich herzustellen. „Nur wenn wir die unterschiedlichen Voraussetzungen unserer Schülerinnen und Schüler ernstnehmen, können wir passgenau fördern“, so Tomaschko.
Ein weiteres zentrales Thema war die Evidenzbasierung der Bildungssteuerung. Tomaschko betonte, dass Instrumente wie PISA, der IQB Bildungstrend und die landesweiten Vergleichsarbeiten (VERA) weit über reine Datenerhebung hinaus als Steuerungsinstrumente genutzt werden müssten. Seiner Ansicht nach kann das Monitoring weiter professionalisiert werden und Schulen könne gleichzeitig mehr Eigenverantwortung bei der Qualitätssicherung übertragen werden. „Bildungspolitik braucht harte Fakten – sie geben uns den Kompass für gezielte Verbesserungen“, stellte er klar.
Ein dritter Schwerpunkt lag auf der Berufs und Studienorientierung. Tomaschko sprach sich dafür aus, bereits in der Sekundarstufe I verpflichtende Praktika und fächerübergreifende Projekte einzuführen, bei denen regionale Unternehmen frühzeitig Kompetenzen vermitteln. Auch lokale Betriebe sollten dabei in Schulnetzwerke integriert werden. „Wer Theorie und Praxis verzahnt, legt den Grundstein für leistungsfähige Fachkräfte morgen“, unterstrich er.
Abschließend diskutierte die Runde Strategien gegen den akuten Lehrkräftemangel. Tomaschko verwies auf das umfassende Konzept des Kultusministeriums, das Online-Kampagnen zur Aufwertung des Lehrerberufs, Qualifizierungsangebote für Quereinsteiger und Anreizsysteme für Teilzeitlehrkräfte verbindet. Kurzfristig könnten zudem Trainee-Programme und die Reaktivierung pensionierter Lehrkräfte Entlastung schaffen. „Unsere Lehrkräfte sind das Herzstück der Bildung – wir müssen sie stärken und wertschätzen“, so Tomaschko im Schlusswort.