Weiterhin keine Fernverkehrstickets am Meringer Bahnhof

Abgeordneter Tomaschko und Merings Bürgermeister Mayer zeigen sich enttäuscht über die Vorgehensweise der DB und erhöhen den Druck

23.07.2023

Viele Menschen aus den vier Landkreisen Aichach-Friedberg, Augsburg-Land, Landsberg am Lech und Fürstenfeldbruck nutzen den Bahnhof in Mering, um ihre Zugreise zu starten und dann in Augsburg oder München in den Fernverkehr umzusteigen. Leider ist es seit dem Zugbetreiberwechsel im Dezember 2022 am Bahnhof in Mering jedoch nicht mehr möglich, Tickets für den Fernverkehr der Deutschen Bahn zu erwerben.

Grund hierfür sind unter anderem die neuen Bedingungen für den Verkauf von DB-Fahrkarten: Die Deutsche Bahn hat die Verkaufsprovisionen für den konventionellen Vertrieb von DB-Fahrkarten halbiert. Für dritte Unternehmen, in diesem Fall GoAhead, ist es durch diese Entscheidung nicht mehr wirtschaftlich, die Tickets der Deutschen Bahn weiter zu vertreiben.

Um eine gemeinsame Lösung zum Wohle der Fahrgäste zu finden, lud Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko bereits im März dieses Jahres den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn Bayern, Klaus-Dieter Josel, den Geschäftsführer der Firma Go-Ahead Bayern, Fabian Amini, den Geschäftsführer der Bayerischen Eisenbahngesellschaft, Thomas Prechtl und Merings Bürgermeister Florian Mayer zu einem Besprechungstermin in den Bayerischen Landtag ein.

Im Nachgang und nach mehreren Vermittlungsversuchen ist leider festzustellen, dass die Deutsche Bahn offensichtlich nicht bereit ist, die Vertriebsbedingungen so zu gestalten, dass es auch Drittunternehmen möglich ist, Fahrkarten der DB kostendeckend zu vertreiben.

„Das ist eine sehr enttäuschende Entscheidung der Deutschen Bahn“, fasst Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko die neuerliche Absage der Deutschen Bahn an entsprechende Änderungen zusammen. „Es ist absolut unverständlich, dass die Deutsche Bahn kein Interesse daran hat, den Fahrgästen ein möglichst breites Fahrkarten-Angebot vor Ort machen zu können. So werden wir keine weiteren Fahrgäste für den Schienenverkehr begeistern können, obwohl das angesichts der geplanten Verkehrswende unser gemeinsames Ziel sein sollte!“

Zusammen mit Merings Bürgermeister Florian Mayer, der sich ebenfalls sehr verwundert und enttäuscht zeigt, möchte der Abgeordnete Tomaschko den politischen Druck auf die Deutsche Bahn weiter erhöhen, um doch noch zu einem positiven Ergebnis zu kommen. In drei Schreiben an den Bundesverkehrsminister Volker Wissing, den Vorsitzender der DB Fernverkehr, Dr. Michael Peterson und die Vorsitzende der DB Vertrieb Stefanie Berk, fordern Tomaschko und Mayer die Verantwortlichen dazu auf, endlich lösungsorientiert und im Sinne der Fahrgäste zu handeln. „Es liegt einzig und allein an der Deutschen Bahn, dass es in Mering und andernorts keine Fernverkehrstickets mehr zu kaufen gibt. Diese Ignoranz gegenüber den Wünschen der Fahrgäste muss endlich ein Ende haben. Wir werden uns gemeinsam weiter dafür einsetzen“, macht Tomaschko deutlich.