Landwirtschaftsministerin Kaniber steht Bauern Rede und Antwort

19.02.2020

Auf Einladung des Landtagsabgeordneten Peter Tomaschko, des Bayerischen Bauernverbands Aichach-Friedberg und des Regionalteams Aichach-Friedberg bei „Land schafft Verbindung“ ist die Bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber nach Dasing gekommen, um mit den Landwirten über die derzeitigen Probleme zu diskutieren. Vor der Dasinger Gemeindetenne warteten die Bauern bereits mit ihren Traktoren, an denen Schilder mit Forderungen angebracht waren.

„Respekt, Vertrauen und Wertschätzung - unter diesem Motto haben wir Sie heute eingeladen und das ist es auch, was wir für unsere Landwirte fordern!“ Mit diesen Worten begrüßte Peter Tomaschko die rund 150 Bauern, die nach Dasing gekommen waren. Ministerin Kaniber lobte die Demonstrationen der Bauern und verdeutlichte: „Wir müssen miteinander reden, nicht übereinander“. Zudem sei für sie klar, dass sich die Demonstrationen nicht nur gegen die Politik, sondern auch gegen die Medien und den Handel richten. Kaniber verteidigte die sogenannte „Bauernmilliarde“ und machte deutlich, dass die Bauern das Geld in Zukunft noch dringend brauchen werden. Beim wichtigen Thema Düngeverordnung erklärte sie, Bayern habe als erste Landesregierung gegen die Pläne aus Brüssel und Berlin protestiert. Sie hätte sich gewünscht, dass auch andere Bundesländer dagegengehalten hätten. „Wir müssen aber auch ehrlich sagen: wir haben in entscheidenden Gremien wie dem Bundesrat keine Mehrheit mehr“, so Kaniber. Dieser Umstand würde den Gestaltungsspielraum der Bayerischen Staatsregierung einschränken. Trotzdem riefen Kaniber und auch Tomaschko die Landwirte auf, selbstbewusst für ihre Forderungen einzutreten: „Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, was die Landwirtschaft leistet: Land- und Forstwirtschaft mit ihren vor- und nachgelagerten Bereichen erzielen mit rund 158 Mrd. Euro nahezu 14 Prozent aller Umsätze in Bayern. Damit hängt jeder siebte Arbeitsplatz mit diesem Cluster zusammen“, so Tomaschko. Auch Kreisbäuerin Sabine Asum appellierte an die Landwirte, auch in diesen schwierigen Zeiten nicht aufzugeben und trotz allem stolz auf die Arbeit als Landwirt zu sein. In der Diskussion drehte es sich immer wieder um das Thema Nitrat-Messstellen. Kaniber kündigte an, dass alle Messstellen überprüft und das Netz ausgebaut werden soll. Auch beklagten die Bauern die ausufernde Bürokratie, die manche Betriebe bereits zum Aufgeben bewegt hätte. Die Ministerin versprach, bei den zuständigen Stellen nachzuhaken. Abschließend bedankte sich Peter Tomaschko bei der Ministerin für ihre offenen und ehrlichen Ausführungen zu den aktuellen Themen der Agrarpolitik und vor allem für Kanibers klares Bekenntnis zu den Landwirten in Bayern!